Schlechte Aussichten

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buecherfan.wit Avatar

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In seinem Roman "Der Heiler" zeichnet der finnische Autor Tuomainen ein düsteres Bild der Zukunft. Überall auf der Welt gibt es Kriege. Naturkatastrophen haben die Lebensbedingungen der Menschen verändert. Es gibt bis zu 800 Millionen Klimaflüchtlinge auf der Suche nach Wasserreserven. Es herrscht Chaos und Anarchie. Niemand ist mehr sicher.

Unter diesen Umständen macht sich Tapani Lehtinen große Sorgen um seine Frau Johanna. Sie ist seit 24 Stunden verschwunden. Tapani Lehtinen sucht nach ihr und befragt auch ihren eher unsympathischen Chef Lassi Untela. Er kann ihm jedoch auch nicht helfen. Lehtinen nimmt im Büro seiner Frau alle Unterlagen mit, die Hinweise auf ihren Aufentshaltsort geben könnten. Hinzukommt, dass sie zuletzt Recherchen für einen sehr brisanten Artikel angestellt hat. Ein Mann, der sich der Heiler nennt, zieht mordend durch das Land und tötet vor allem Manager und Unternehmer, denen er die Schuld am Zustand der Welt gibt. Er tötet gnadenlos auch ihre Familien und hinterlässt eine blutige Strecke. Lehtinen rekonstruiert - genau wie seine Frau vor ihm - den Weg, den er bisher genommen hat und glaubt von daher zu ahnen, wo sich seine Frau befinden könnte.

Der Romananfang liest sich gut und lässt einen spannenden Roman erwarten, der vielleicht gar nicht so realitätsfern ist, wie er auf den ersten Blick wirken mag. Dass es in der Zukunft Kriege um Wasservorräte, Nahrung und Ressourcen aller Art geben könnte, habe schon andere vor Tuomainen in seriösen Veröffentlichungen gesagt. Das Thema ist auf jeden Fall aktuell und interessiert mich sehr. Dass der Roman im Heimatland des Autors bereits ausgezeichnet worden ist, ist auf jeden Fall ein weiterer Pluspunkt.