Der Heiler

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fragola Avatar

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Die Leseprobe hatte bei mir einen zwiespältigen Eindruck hinterlassen. Weltuntergangsstimmung, Chaos, Epidemien, Not und Gewalt – der Ausblick auf die Folgen des Klimawandels sind zwar beeindruckend geschildert, wirken auf mich aber verstörend und sehr unangenehm. Vor diesem Szenario mordet ein Psychopath ganze Familien dahin und die Frau des Protagonisten, eine Journalistin, verschwindet ohne jede Spur. Tapani macht sich auf die Suche, erforscht Johannas Arbeit, deckt ihre Vergangenheit auf, und unternimmt alles, um die Liebe seines Lebens wiederzufinden.
Antti Tuomainen schreibt schlicht. Kurze Sätze, gezielte Informationen, schnörkellos und leicht verständlich. Aber mit der Story komme ich persönlich nicht klar. Die Darstellung der Umgebung Helsinkis ist so negativ, so trist und traurig, dass man sich unwohl fühlt. Dabei ist es ja nicht einmal ausgeschlossen, dass die Zukunft so aussehen könnte – das macht die Szenerie noch zusätzlich schauerlich! Vor diesem Hintergrund erscheint der Plot absolut glaubwürdig, aber irgendwie skurril, und das Ende bleibt für mich in der Luft hängen. Ich habe das Gefühl, es müsste noch etwas kommen – oder ich habe es nicht verstanden?! Für mich ein unangenehmes Buch, bei dem sich vor lauter negativen Umweltbeschreibungen die Spannung zu Story gar nicht richtig aufbauen konnte.