Die Welt versinkt im Chaos und ein Mörder geht um

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ronjalein Avatar

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Helsinki in naher Zukunft. Eine Klimakatastrophe ist über die Welt hereingebrochen und weite Teile der Erde sind unbewohnbar geworden. Überschwemmungen, Seuchen, Epidemien, bewaffnete Konflikte, Gewalt und Verbrechen sind Alltag geworden. Klimaflüchtlinge machen sich auf in den Norden, der noch als halbwegs bewohnbar gilt. Auch in Helsinki sind viele Stadtteile überflutet und die Bewohner geflüchtet.

Mitten in diesem Chaos mordet „der Heiler“. Scheinbar ein radikaler Umweltschützer, der die tötet, die er für die Klimakatastrophe verantwortlich macht. Reiche Unternehmer und Politiker, die er samt ihrer Familien, grausam tötet.

Die Journalistin Johanna Lehtinen war offenbar auf der Spur „des Heilers“, kehrt aber von einer Recherche nicht mehr zurück. Ihr Mann Tapani macht sich auf die Suche. Um seine Frau zu finden, nimmt er die Fährte des Heilers auf. Unterstützung erhält er nur von dem Taxifahrer Hamid, einem Klimaflüchtling, und von dem Polizisten Jaatinen, einer der wenigen Polizisten, die der Helsinkier Polizei geblieben sind. Bei seinen Nachforschungen findet Tapani heraus, dass seine Frau enger mit „dem Heiler“ verbunden war, als er dachte.

Die Auswirkungen der Klimakatastrophe sind allgegenwärtig und der Autor erschafft dadurch eine besonders düstere und trostlose Atmosphäre. Antti Tuomainen verbindet diese geschickt mit der spannenden Jagd nach dem Serienkiller und der Suche nach der vermissten Ehefrau. Endzeitstimmung und Mörderjagd funktionieren hier wunderbar zusammen. Eine beklemmende Mischung, die manchmal nachdenklich stimmt, und hoffen lässt, dass dieses vom Autor gezeichnete Szenario unserer Welt, Fiktion bleibt.

Dieses, in der Ich-Form geschriebene, Buch war spannend vom Anfang bis zum Ende und von mir in zwei Tagen ausgelesen.
Einziges Manko, für mich: das Ende. Irgendwie hatte ich beim Lesen das Gefühl, als ob der Autor es auf den letzten 30- 40 Seiten eilig hatte, zum Schluss der Geschichte zu kommen. Alles löst sich irgendwie zu unvermittelt und abrupt auf. Es ist natürlich rücksichtsvoll vom Autor, den Leser nicht mit langatmigen Erklärungen zu langweilen ;-) und hätte auch gar nicht so richtig zur etwas nüchternen Erzählweise gepasst. Aber etwas mehr Aufklärung und Ausführlichkeit hätte ich mir gewünscht.
Darum leider 1 Stern Abzug von mir, für dieses ansonsten sehr spannende und empfehlenswerte Buch.