Gibt es Heilung für eine kaputte Welt?

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Zum Inhalt: Die Welt ist im Ausnahmezustand, die Klimakatastrophe eingetroffen. Ein finnischer Lyriker sucht seine Frau, eine Journalistin, die eine Story über den Heiler recherchiert. Dieser ist ein Killer, welcher angeblich im Auftrag der Weltenrettung unterwegs ist und deshalb die vermeintlichen Urheber des Klimawandels mitsamt deren Familien mit dem Tod bestraft.

Zum Cover: Mich erinnert dieses an Munchs "Schrei", die Schrift bricht schräg durch einen Wald. Es wirkt bedrohlich und trotzdem nicht wirklich passend, da der Roman in Helsinki spielt.

Mein Eindruck: Bewundernswert ist vor Allem, wie Tuomainen den Pragmatismus, die stoische Ruhe und die Gleichgültigkeit der von der Katastrophe betroffenen Menschen auf den Leser überträgt. Man fühlt ebenso nichts, wenn wieder einmal ein Auto oder Häuser brennen, wie die teilnehmenden Figuren. Einzig die Verzweiflung der Hauptperson sticht hervor, alle anderen Protagonisten wirken mit den Gegebenheiten arrangiert, abgestumpft und kämpfen sich durch die Gefahren und Anforderungen der unwirtlichen Umgebung. Dieser Kampf wurde leider durch ein Ende entwertet, was nicht nur enttäuschte, sondern den Leser einigermaßen ratlos zurücklässt.

Fazit: Ein famos beschriebener Weg der Klimaapokalypse mit schwachem Abschluss.

3 Sterne