Regen, nichts als Regen

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wal.li Avatar

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In einer nicht ganz so fernen Zukunft schlägt das Wetter mehr und mehr Kapriolen. Und die Welt hat sich dadurch leider nicht zum Besseren entwickelt. Regen, Stürme, Überschwemmungen zwingen immer mehr Menschen vor den Auswirkungen der Wetterkatastrophen zu fliehen. Auch das kleine beschauliche Finnland bleibt nicht verschont. Zwar geht es den Menschen hier im Vergleich zu vielen anderen Landstrichen noch relativ gut, doch auch im Norden sind die Auswirkungen aufs Deutlichste zu spüren. Und dann dieser Regen, seit fast einem halben Jahr Regen und Wind. Und dann ist die Frau des Dichters Tapani nicht zu erreichen. Üblicherweise schicken sich die beiden mehrmals täglich SMS oder ähnliche Nachrichten und nun hat er seit 24 Stunden kein Lebenszeichen von ihr. Tapani begibt sich auf die Suche nach Johanna, der Journalistin, seiner Frau.
Welch düstere Zukunft, ewig dauernder Regen, keine schöne Vorstellung, wenn gerade während des Lesens strahlender Sonnenschein herrscht. Bei dem Gedanken, es werde nicht immer so weitergehen, möchte man die Sonne festhalten und genießen, den Augenblick festhalten. Dennoch hat die Vision des Autors etwas sehr Realistisches, wenn es auch in keinem Fall als erstrebenswert erscheint. Kann man die Entwicklung noch aufhalten? Fraglich, bleibt es den Moment zu genießen. Doch gerade vor diesem düsteren Hintergrund hat der Autor einen packenden Thriller geschaffen. Über die hilflose Polizei, unter Ressourcenknappheit und Personalmangel leidend. Über die Journalistin Johanna, deren Mann feststellen muss, dass er Teile ihres Lebens nicht kennt, der nun mit einigen unbequemen Wahrheiten leben muss, der Enttäuschungen zu verdauen hat und der dennoch am Ball bleibt. Und über allem hängen die Regenwolken, die dem Roman eine gedrückte Stimmung verleihen und die einen für einen Moment nicht fröhlich in die Zukunft blicken lassen.