So furchtbar deprimierend

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melail Avatar

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Obwohl man vermuten sollte, dass man bei einem Thriller mit gerade mal etwas mehr als 200 Seiten nur so von einer spannenden Szene in die nächste gezogen wird, musste ich mich hier wahnsinnig von Seite zu Seite quälen.

Während man im Verlauf der Geschichte von jeder Ecke mit finnischen Straßennamen sowie Stadtbezirken und Denkmälern übergossen wird, ist es einfach nicht möglich, eine Beziehung zu Orten oder Personen aufzubauen, da es letzteren einfach an Substanz fehlt.
Helsinki selbst wird vom Autor hingegen umso mehr gezeichnet. Diese wird als eine dreckige, trostlose Stadt gemalt, – zugegebenermaßen das sogar sehr gut – allerdings sind auch die Charaktere furchtbar freudlos. Es gibt nicht den geringsten Lichtblick in dieser Welt, alles scheint einfach nur schlecht zu sein. Ich habe selten ein Buch gelesen, das mich emotional so erschöpft und betrübt zurückgelassen hat.

Dadurch wird das Buch zwar zu einem Erlebnis, aber für mich war es keines der schönen Sorte.
Am ehesten würde ich dieses Buch noch Freunden der russischen Literatur empfehlen, einen Thriller finde ich hier allerdings nicht.