Mit Hartung befindet man sich in seiner Videothek in einer anderen Welt, wie sie heutzutage nicht mehr jeder überhaupt noch kennt. Als Relikt seiner Zeit hat er auch gegen die Neuerungen der Streamingdienste zu kämpfen, um überhaupt durchzukommen. Ein Journalist, der ihm dann viel Geld für seine Geschichte der Mithilfe an der Flucht vieler Menschen aus der DDR geben will, die aber eher auf einem Mißverständnis beruht, kommt ihm dann gerade recht. Hartung ist ein nicht sehr sympathischer Protagonist, man möchte ihn am liebsten antreiben, dass er in die Gänge kommt. Aber der Schreibstil trifft die Personen und die Stimmung sehr gut und so ist man gespannt, wie es weiter geht. Das Cover in seinen leuchtenden Farben widerspricht dem ersten heruntergekommenen Eindruck komplett.