Anna Kaleri: Der Himmel ist ein Fluss: Erinnerung an Vorkriegszeiten

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signalhill Avatar

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Gerade zurück von der polnischen Ostsee und aus Schlesien, kann ich Anna Kaleris Gedanken sehr gut nachvollziehen. 'Der Himmel ist ein Fluss' erinnert an Zeiten, in denen diese Gebiete und eben auch Masuren noch deutsch waren. Wenn man heute hinfährt und die alten, zum Teil verfallenen, aber sonst noch zum großen Teil erhaltenen Häuser sieht, so werden die Zeiten der Gutshöfe und der guten Zeiten der Menschen vor Flucht und Vertreibung wieder lebendig. Man kann kaum anders: Man muss sich vorstellen, wie die Menschen damals dort gelebt haben, besonders, wenn die Vorfahren auch aus einer dieser Gegenden stammen.
Aus diesem Grunde freut mich besonders, dass die Autorin dies zu ihrem Thema gemacht hat. Den Anstoß zu 'Das Leben ist ein Fluss' gibt die Geschichte der Großmutter, umgesetzt in einem fiktionalen Roman, der damals in Masuren spielt, ein Thema, das mich einfach sehr sehr interessiert. Nun gibt die Leseprobe selbst nicht allzuviel her; man kann nicht sagen, wie sich der Roman entwickeln wird. Das Buch ist trotzdem ein absolutes Muss für mich, und es ist toll, dass sich mal jemand an ein solches Thema in Form eines Romans wagt!
Anna Kaleri beschreibt das Leben von Minna auf einem Gutshof in Masuren. Sie wird sich nicht an die üblichen Konventionen halten, sie geht sehr lebensbejahend mit dem Leben und der Liebe um. Erst einmal startet der Roman allerdings sehr langsam, es passiert nicht wirklich viel auf den ersten Seiten, daher kann er sich noch in alle Richtungen entwickeln, im positiven wie im negativen Sinne. Meine Hoffnung wäre, dass es kein reiner Liebesroman wird und dass man viel über die Zeit damals erfährt, sozial wie politisch, dass das Buch sich aber nicht in Klischees bewegt. Ich möchte unbedingt dabei sein, freue mich sehr auf dieses Buch. Toll!