Augenzwinkernd erzählt

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
griselda Avatar

Von

Der türkische Hodscha und die deutsche Politikerin Piepenkötter leben in zwei unterschiedlichen Welten - und doch sind sie sich in ihrem Drang, ihre Interessen durchzusetzen, so ähnlich wie ein Ei dem anderen. Hier treffen zwei sich ebenbürtige Streithähne aufeinander. Der Hodscha will den Bau einer Moschee durchsetzen, die Piepenkötter die Wiederwahl zur Bürgermeistern gewinnen. Da wird gelogen, integriert und verleugnet, dass sich die Balken biegen. Beide haben sie pubertierende Kinder, zufällig Junge und Mädchen, die sie beide, mehr oder weniger erfolgreich,  für ihre Zwecke mißbrauchen. Doch so einfach ist das nicht, denn die beiden Teenager kommen sich schnell näher. 

Ein humorvoller Roman, in einem angenehmen Stil geschrieben, der augenzwinkernd, ganz nebenbei, viele Probleme der heutigen Zeit aufgreift. Integration mal anders. Besonders schön fand ich, dass Hülya, die Tochter des Hodschas, als ganz normales, modernes Mädchen dargestellt wird, und auch wenn sie Kopftuch trägt, weder in einer mittelalterlichen Welt lebt noch unattraktiv ist. 

Ein Lesespaß mit durchaus auch ernsten Hintergedanken, dessen auf den ersten Blick vordergründiges Thema, der Bau einer Moschee, einen nicht abschrecken sollte, denn letztendlich geht es um eines: Die Menschen hinter der Fassade.