Das Aufeinandertreffen zweier Kulturen

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gaby2707 Avatar

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Wer hier die Aufarbeitung eines politischen Themas erwartet hat, ist vollkommen falsch. Wer aber einen amüsanten Lesespass sucht, der sollte sich an dieses Buch halten:

Nuri Hodscha, ein unscheinbarer, untersetzter, 47-jähriger Mann mit graumeliertem, präzise gestutztem Vollbart und mächtigen Augenbrauen stammt aus der Türkei und bekommt als Imam seine letzte Chance in einer deutschen Kleinstadt. Hier bereitet sich die 44-jährige, konservative Ursel Piepenkötter auf ihre in 42 Tagen stattfindende Wiederwahl als Oberbürgermeisterin vor. Bei seiner Ankunft trifft der Hodscha auf Bob Winter, Zeitungsreporter der Neuen Presse, und gibt ihm gleich die passende Schlagzeile: "Neuer Imam fordert repräsentative Großmoschee". Damit ist der Zoff vorprogrammiert. Gleichzeitig verlieben sich auch noch der Sohn der Piepenkötter Patrick und die Tochter des Imam Hülya ineinander, was auch nicht gerade unproblematisch ist...

Ich habe es genossen, dieses Buch zu lesen und habe auch etwas über die Bedeutung des Kopftuches im Islam gelernt. Die Liebesgeschichte zwischen Patrick und Hülya ist schon sehr vorhersehbar, aber trotzdem ganz amüsant, wie sich die beiden Teenager annähern. Auch die Gespräche, die der Hodscha mit Allah während seiner Gebete führt, finde ich recht belustigend. Ansonsten sind die einzelnen Personen sehr prägnant beschrieben und ich habe mich gut auf die Geschichte einlassen können.

Ein nettes Buch für ein paar sorglose Stunden. Vielen Dank, dass ich es habe vorablesen dürfen.