Der Hodscha und die Piepenkötter

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thursday33 Avatar

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Ursel Piepenkötter, Oberbürgermeisterin in einem Provinznest, trifft auf den neuen Hodscha der Moscheegemeinde, der - frisch aus der Türkei eingeflogen - gleich mal den Bau einer neuen, repräsentativen Moschee fordert. Frau Piepenkötter, die in sechs Wochen wiedergewählt werden will, beschließt, das Thema für den Wahlkampf auszuschlachten. Beiderseits wird nun alles in die Waagschale geworfen, was man so hat: Vorurteile, Islamkritik, Erpressung mit unliebsamen Leichen, die der andere so im Keller hat - sogar die Kinder werden als Spione eingesetzt. Dumm nur, dass die sich dabei ineinander verlieben.

Ich fand das Buch von der Idee her gut, allerdings haben mir die beiden Hauptfiguren überhaupt nicht gefallen. Beide werden als sehr kaltschnäuzig dargestellt, agieren mitunter völlig überzogen und sind bereit, für ihre Ziele sogar ihre Kinder zu mißbrauchen. Ein bißchen zu weit geht mir dann, dass es für Ursel Piepenkötter "normal" zu sein scheint, dass ihr Gegner eine Schlägertruppe engagiert, die ihren Sohn verprügelt. Jedenfalls hat diese kleine Episode für den Hodscha nicht wirklich ernsthafte Folgen.

Alles in allem bereue ich es nicht, das Buch gelesen zu haben, würde es aber auch nicht unbedingt weiterempfehlen.