Multikulti

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lindenblomster Avatar

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Birand Bingül hat einen unterhaltsamen Roman um das Aufeinanderprallen von Islam und Christen geschrieben.

Die amtierende Oberbürgermeisterin Ursel Piepenkötter bereitet sich auf ihre Wiederwahl vor. Mit ihrem "Leibeigenen" Meierlein und einem guten Rotwein sollte das doch zu schaffen sein. Da tritt der neue Hodscha der türkischen Geimeinde in ihr Leben. Dieser lebt nach dem Motto: "Wenn du zuschlägst muß man es hören!". Also kündigt er gleich mal den Bau einer neuen Moschee an. Das ist natürlich das Thema vor der Wahl und der Reporter Winter macht aus allen Gegebenheiten ein Seite 1 Thema. Das kann sich die Piepenkötter aber nicht bieten lassen und denkt sich, den kleinen Nuri Hodscha wird sie schon klein kriegen. Aber die beiden sind sich in Verschlagenheit und Raffienesse ebenbürtig. Der Kampf ist eröffnet und noch 42 Tage bis zur Wahl. Jetzt versucht jeder durch Tricksen, Erpressung und Bestechung an sein Ziel zu kommen. Die Piepenkötter will die Wahl gewinnen ohne sich über die Moschee zu äußern und politisch Stellung zu nehmen und Nuri Hodscha will die Moschee!

Birand Bingül hat ein aktuelles, brisantes und gefährliches Thema aufgegriffen, die Integration der Muslime in Deutschland. Auf leichte unterhaltsame Art hat er die Problematik näher gebracht. Ohne den Zeigefinger zu heben zeigt er die Probleme des Miteinanders und die Vorurteile auf beiden Seiten. Aber auch die Versuche des Näherkommens und Verstehen wollen. Leider kommt nicht mehr zur Sprache wie sich Patrick seinen Freunden gegenüber verhält und wann er seine Liebe zu Hülya offenbart. 

Gut fand ich die Einteilung der Kapitel, noch ... Tage bis zur Wahl. Viel Situationskomik brachte mich immer wieder zum Schmunzeln. Es macht aber keinen guten Eindruck, wenn eine Bürgermeisterin so viel trinken muß. Ein schönes Buch um mehr Verständnis auf beiden Seiten zu fördern.

Ich denke, da kann Birand Bingül noch einen weiteren Roman schreiben, wir können die Annäherung der Kulturen verfolgen und das Beste hoffen!