Wahlkampf

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wal.li Avatar

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 Frau Oberbürgermeisterin will Frau Oberbürgermeisterin bleiben. Da kommt ihr der neue Geistliche der islamischen Gemeinde dazwischen, der seine aber auch die christliche Gemeinde mit der Forderung nach einer ordentlichen Moschee aufrührt. Da sieht die Frau Oberbürgermeisterin ihre Wiederwahl gefährdet und sie unternimmt so einiges, um diesen leidigen Nuri Hodscha los zu werden. Doch nicht dass man mit Nuri Hodscha Mitleid haben müsste. Als Intrigenspinner steht er der Frau Piepenkötter in nichts nach. Am Rande sei erwähnt, dass der Hodscha eine Tochter hat und die Frau Piepenkötter einen Sohn.

 

Und gerade die letzten beiden  sind es, die das Buch sympathisch machen. Der Hodscha und die Piepenkötter sind halt Politiker wie sie im Buche stehen. Sie schrecken vor nichts zurück und rechtfertigen das mit ihren hehren Zielen. Sie hassen sich herzlich, manipulieren sich gegenseitig und auf eine etwas verdrehte Art und Weise schaffen sie es, letztlich ein leidlich zufriedenstellendes Ergebnis zuwege zu bringen. Da sind ihre beiden Sprösslinge fast wie die Königskinder, die für die Wünsche der egozentrischen Eltern geopfert werden. 

 

Viel Wahres wird da auf ironische fast zynische Art ausgesprochen. Politik auf Provinzniveau, welches allerdings nicht besser zu sein scheint als das auf überregionalen Bühnen. Allerdings bekommt die Gesellschaft hier einen Spiegel vorgehalten, in den man nicht zwingend schauen möchte. Wenn auch zunächst mit einem versöhnlichen Ende, scheinen sich der Hodscha und die Piepenkötter bereits auf neue Machtspiele und Kämpfe vorzubereiten.