Faszinierender Roman über die grausigen Anfänge der Schönheitschirurgie

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Der Prolog lässt uns eintauchen in die unbeschreiblichen Grausamkeiten während des Ersten Weltkriegs.
Am Beispiel des jungen Soldaten Percy Clare haben wir unmittelbar Anteil an schockierenden Szenen auf dem Schlachtfeld und unterschiedlichsten Verstümmelungen durch die damals eingesetzten Kriegswaffen – grausame, sehr plastisch beschriebene Bilder, die einen nicht so schnell loslassen, strömen auf uns ein.
Auf Soldaten mit schweren Gesichtsverletzungen waren die damaligen Frontärzte nicht vorbereitet und überließen oftmals sie ihrem furchtbaren Schicksal als entstellte Monster und ihrer Identität beraubt. Doch der verletzte Percy Clare hat Glück und gerät zurück in England an den visionären jungen Chirurg namens Harold Gillies, der im englischen Sidcup das Queen’s Hospital gegründet und sich auf die neue Disziplin der Gesichtsrekonstruktionen spezialisiert hatte.
Ein wirklich packender Einstieg in diesen Roman, der uns zeigt, dass der Beginn der plastischen Chirurgie unmittelbar mit dem Elend der Kriegsversehrten verbunden ist, die ihr Gesicht in den Schützengräben verloren!
Der Autorin Lindsey Fitzharris ist auch in ihrem zweiten Buch eine äußerst faszinierende Mischung aus informativer Medizingeschichte, interessanten historischen Fakten und spannenden Biografien gelungen.
Ich bin begeistert von ihrem mitreißenden, sehr anschaulichen Erzählstil und ihrer Fähigkeit, uns sogar die vielen sorgsam recherchierten, nüchternen Details sehr spannend zu vermitteln.
Ich bin schon gespannt darauf, mehr über die Persönlichkeit und Pionierarbeit dieses jungen Arztes zu erfahren, der schließlich mit seinem Wirken die Grundlagen der heutigen Schönheitschirurgie schuf.