Das Grauen des Ersten Weltkrieg und der Beginn der Gesichtsoperationen

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Die Anfänge der plastischen Chirurgie .... und vielleicht anders als man es sich vorstellen würde (denn wer jetzt an Gesichtsverschönerungen und Brustvergrößerungen denken mag, der wird enttäuscht werden, obwohl ... so ganz falsch liegt er nicht). Man könnte auch sagen dass die Schrecken des ersten Weltkriegs in diesem Buch neu aufleben und sich die Autorin mit jenen Menschen befasst, die durch Gesichtsverletzungen ein Leben lang entstellt sind und weniger als Kriegshelden angesehen werden als jene, die Gliedmaßen im Schützengraben verloren haben.
Lindsey Fitzharris trägt ihre Geschichte zusammen und die Geschichte der Ärzte, welche die plastische Chirurgie revolutionierten (allen voran Harold Gillies)... Wie bereits in DER HORROR DER FRÜHEN MEDIZIN gelingt Lindsey Fitzharris auch hier mit sehr anschaulichen und lebendig beschriebenen Beispielen eine spannende Reise in die medizinische Vergangenheit gelungen. Obwohl es sich hierbei um ein Sachbuch handelt, wirkt ihre Schreibweise wie ein Roman und lässt so ihre Hauptpersonen (Ärzte, Patienten, Krankenschwestern) lebendig werden (und menschlicher wirken als es jede Krankenhausserie vermag).
Wenig reißerisch, aber sehr anschaulich und doch sehr sensibel beschreibt Lindsey Fitzharris die Probleme der ersten Gesichtsoperationen und führt den Leser in eine unbekannte Welt ein, jenseits der heute üblichen Schönheits-OPs.
Ein lesenswertes, informatives und sehr kurzweiliges Buch für jeden der sich ein bisschen für Medizin interessiert und sich vor langen schwer verständlichen Fachbegriffen fürchtet.