die morbide Seite der Geschichte

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
ghinorella Avatar

Von

Lindsey Harris schon einmal ein Buch mit historischer Medizin und den wichtigsten Personen dazu geschrieben. Anders als um die Anfänge der Medizin im Allgemeinen geht es in ihrem zweiten Band um die plastische Chirurgie. Wo man bei dem Namen heute nur hässliche Lippen und überdimensionale Brüste im Kopf hat, war es damals ein Akt der Heilung von Verwundeten des ersten Weltkrieges. Nie dagewesene verheerende und entstellende Verletzungen sowie der psychologische Druck, dem die Invaliden ausgesetzt sind, werden geschildert. In Mitten dieser neuen Situation befindet sich der Chirurg Harold Gillies (1882-1960), der mit Hilfe von mühsamen Modellagen Gesichter der Soldaten rekonstruiert. Er gilt als Vater der plastischen Chirurgie. Anders als den Not- und Feldärzten geht es ihm darum wieder Lebensqualität herzustellen, Münder und Augenlieder wieder zum möglichst nah an ihre ursprüngliche Funktion heranzuführen.
Seine Arbeiten lässt er durch verschiedene Medien dokumentieren, weshalb wir so auch auf seinen Spuren wandeln können.

Insgesamt bin ich begeistert von dem Buch. Die Leseprobe hält, was sie verspricht und auch der Rest des Buches befriedigt jede morbide aber auch historisch interessierte Seite. Das liegt nicht auch zuletzt an den guten Recherchen und dem angenehmen Schreibstil der Autorin. Eine eindeutige Kaufempfehlung meinerseits, am besten im Doppelpack mit dem ersten Band!