Ein neues Gesicht des ersten Weltkriegs

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meereskind Avatar

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"The Facemaker. One Surgeon's Battle to Mend the Disfigured Soldiers of World War I" - so ist der Titel der englischsprachigen Ausgabe dieses Buches, der den Inhalt deutlich besser zusammenfasst. Darum geht es: Den ersten Weltkrieg mit all seinen Schrecken, die ersten Erkenntnisse der plastischen Chirurgie, vor allem der Gesichtswiederherstellung, den Chirurgen Harold Gillies und seine revolutionäre Arbeit, die Schicksale seiner Patienten und persönliche Erlebnisse dieser Zeit. "Der Horror der frühen Chirurgie" birgt eine unfassbare Vielzahl von Informationen über Kriegsgeschehen, Operationstechniken, Gedanken des medizinischen Personals und augenöffnenden Wahrheiten. Es ist zugleich gruselig und informativ, inspirierend und albtraumbringend. Auf 285 Seiten wird dem Leser eine Flut von Einzelheiten geboten, die manchmal kaum zu verarbeiten ist. Nichts destotrotz ist das Sachbuch ein spannender Abriss einer Zeit, die man sich heute kaum noch vorstellen kann, und jedem ans Herz zu legen, der tiefer in die Materie der Anfänge der plastischen oder kosmetischen Chirurgie einsteigen möchte. Medizinische Vorkenntnisse sind dabei durchaus von Vorteil, wenn man einen reibungslosen Lesefluss gewährleisten möchte. Lindsey Fitzharris hat hier ein Werk zusammengenäht, das sicher so seinesgleichen sucht, für mich aber zu überwältigend war.