Gut aufbereitetes Thema, allerdings nicht für jeden was

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riraraffi Avatar

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Das Cover ist von der Farbgebung und Gestaltung her gut gelungen, trifft es doch die Finsternis, die im Inhalt anschaulich skizziert wird. Der deutsche Titel ist allerdings sehr plump und reißerisch gewählt, wenn man sehr gemein wäre, könnte man hier einen Vergleich mit der Bild anstellen. Der Originaltitel hingegen ist treffend: The Facemaker. A Visionary Surgeon’s Battle to Mend the Disfigured Soldiers of Word War I und zeugt von der Ernsthaftigkeit der Thematik. Sehr eindringlich erklärt die Autorin stellvertretend für die vidionären Schöpfer der Methoden, welchen Stellenwert die Rekonstruktion von Gesichtern in Zeiten der Kriege hatte. Wo heute jeder kleine Makel gefühlt aus Langeweile ausgeglichen wird, entschieden sich damals Lebensgeschichten. Auch für Lain verständlich aufbereitet, geht sie in die Details, der rote Faden ist immer noch eine Handlung, trotz des sachlichen Inhalts, wodurch der Lesespaß nicht zu kurz kommt. Nichtsdestotrotz hatte ich Schwierigkeiten, mitzukommen, da es viel um die britische Geschichte geht und ich das Gefühl hatte, dass mir da das Vorwissen fehlt. Auch bei den vielen Namen kam ich durcheinander und ich es war mir teilweise zu detailliert. Dass mir der Bezug fehlt, ist jedoch nur ein individueller Punkt, der Schreibstil, die Recherche und die Aufmachung sind mehr als gelungen, an Spannung fehlt es allein durch die Thematik nicht. Für alle mit Interesse an dem Thema, die nebenbei noch etwas über die britische Perspektive der Weltkriege lernen wollen.