Sehr blutig aber irrsinnig interessant!

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katisch Avatar

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Nach „Der Horror der frühen Medizin“ entführt uns die Autorin Lindsey Fitzharris wieder zu den Anfängen der Medizin, diesmal in das Fachbereich der plastischen Chirurgie bzw. der Kieferchirurgie. Harold Gillies hat während des ersten Weltkrieges aufgrund der entsetzlichen Gesichtsverletzungen eine Klinik in England aufgebaut, um mit den diversen Lappenoperationen und Rekonstruktionen den entstellten Männern wieder ein Gesicht zu formen und ihre Identität wiederherzustellen. Fitzharris schildert sehr anschaulich die Grauen der damaligen Zeit und wie es Gillies gelingt, einen neuen Zweig der plastischen Chirurgie im Sinne der wiederherstellenden Disziplin mit irrsinnig viel Idealismus und Mut zu schaffen.
Mir hat dieses Buch, schon genauso wie sein Vorgänger, sehr gut gefallen und obwohl es ein nicht leicht verdauliches Thema ist, war das Lesen wirklich ein „Vergnügen“. Aber ich bin als Zahnärztin auch gewissermaßen von einen entfernten Fachgebiet und es war auch berufliches Interesse der Ausschlag für den Kauf des ersten Teiles. Was mir besonders gut gefallen hat, ist die Betonung der Interdisziplinarität, die Gillies schon sehr voran getrieben hat und die ich mir in der heutigen Zeit als Medizinerin wieder mehr wünschen würde! Also eine klare Leseempfehlung von meiner Seite!