Sehr informativ

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jackdeck Avatar

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Wie der Titel schon suggeriert, geht es um die Chirurgie. Genauer gesagt um die Anfänge der plastischen Chirurgie und den Mann, der hier eine Pionierarbeit geleistet hat: Harold Delf Gillies.
„Er hatte schon Hunderte Gesichter operiert, aber er wusste, dass Selbstgefälligkeit der größte Feind des Chirurgen war. Die plastische Chirurgie gehorchte vielleicht bestimmten Grundprinzipien, aber sie war vor allem eines: eine eigene, hochspezialisierte Kunstgattung. “ Beim Lesen stellt man fest, dass diese eine wahnsinnige Entwicklung hinter sich hat. Ich fand besonders gut, daß die aufgeführte Entwicklung sehr gut recherchiert wurde, und man alles nachvollziehen kann. Das Buch fesselt einen regelrecht beim Lesen und nicht nur einmal bescherten mir die Detail getreuen Beschreibungen Albträume. Es ist auf jeden Fall festzuhalten, das das Buch nur für Leser mit guten Nerven geeignet ist. Man muß sich auf jeden Fall vor dem Lesen auf einiges einstellen. So lesen wir zum Beispiel von dem Professor und Maler Henry Tonks, der sich mit 52 Jahren Gillies‘ Klinik als Porträtzeichner zur Verfügung stellte, um die Veränderung der Gesichtszüge vor und nach der Operation zu dokumentieren. Oder von dem schwer verwundeten Soldaten Stanley Girling, dem sein Bruder Leonard durch die damals noch nicht ausgereifte Technik der Blutransfusion das Leben rettete – er selbst verstarb einem Tag später an einem Kreislaufzusammenbruch. Jeden, der sich für die Geschichte der Medizin interessiert, zu empfehlen.