Chirurgen als Schlächter

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rosenfreund Avatar

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Im Cover finden wir blutrote Lettern auf schwarzem Hintergrund sowie frühere Operationsinstrumente. Es passt perfekt zur Thematik. Bei der Lektüre stehen einem "die Haare zu Berge", bedingt durch die brutale, sehr realitätsnahe Ausdrucksweise gewürzt durch medizinische Fachbegriffe.
In der Leseprobe werden die Zustände der Chirurgie um 1840 in England beschrieben. Bis 1815 hatten nur Mediziner eine universitäre Ausbildung, Chirurgen waren quasi praxisnahe Schlächter. Da man früher nichts über Hygiene und Desinfizierung wusste, starben viele Menschen an postoperativen Infektionen.
Sehr makaber wirken auf uns heutzutage die dicht gedrängten Zuschauermengen bei Operationen und die unmenschlichen Schmerzen der Patienten, denn es gab keine wirksamen Betäubungsmittel.
Das änderte sich mit einem geglückten Ähterexperiment, und der junge Joseph Lister machte es sich zur Aufgabe, eine chirurgische Revolution einzuleiten.
Ich hoffe, mehr über die Weiterentwicklung der Medizin in diesem sehr ausgefallenen Sachbuch zu erfahren. Auf jeden Fall zu empfehlen!