Hochinteressante Medizingeschichte

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Die Leseprobe vermittelt bereits einen tiefen Einblick in die Bedingungen unter denen sich Medizin entwickelte. Unkenntnis traf auch Bigotterie, Fanatismus, Barrikaden von Aberglaube und widrige historisch gewachsene Gewohnheiten. Oft lag die Stagnation der Entwicklung nicht an den Möglichkeitn und fehlendem Wissen, sondern an ganz banalen Umweltbedingungen, die die Entfaltung und Entwicklung verhinderten.
Genau das bringt dieses Buch so lebensnah zum Ausdruck, dass man als Leser glaubt, dem Chirurgen über die Schulter zu schauen. Man spürt dessen Selbstgewissheit, die Neugier der Umstehenden auf die Neuheit der Operationstechnik und schaudert vor den Umständen unter denen das geschieht, weil man heute um die Notwendigkeit von sauberen, keimfreien Arbeitsplätzen weiß.

Ich liebe Geschichte und gerade Medizingeschichte ist hochinteressant. Trotzdem gibt es nur wenige Werke dazu, die auch Laien zugänglich sind. Umso mehr freut es mich, hier eines zu finden und habe es gleich auf meine Leseliste gesetzt. Welche Entdeckungen wurden wohl durch Zufall gemacht und welche sind hart erkämpfte Forschungsergebnisse? Welche scheiterten noch an widrigen gesellschaftlichen Umständen? An Kirche und Obrigkeit, an Aberglaube und simpler Arroganz? Ich bin wahnsinnig neugierig, welche Einblicke mir dieses Buch gibt.