Joseph Lister, der Held der Chirurgie

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ger6892daerger Avatar

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Das Cover dieses Romans ist ganz in Schwarz/Rot gehalten und zeigt neben dem Titel und der Autorin die Zeichnungen einer alten Knochensäge und einer Zange. Der Titel selbst klingt schon wie ein Horrorroman und dementsprechend grausig klingen viele Teile der Lebensbeschreibung von Joseph Lister, geboren am 5. April 1827.
Lister ist schon als Kind an der Welt unter den Mikroskopen interessiert und möchte sie genauer erkunden. 1846 ist er als junger Mann in London bei einer öffentlichen Oberschenkelamputation als Zuschauer dabei. Er will unbedingt auch Arzt und Chirurg werden, obwohl Medizinstudenten zu der Zeit als rüpelhafte Barbaren verschrien sind. Es herrscht eine sehr hohe Sterblichkeitsrate bei Patienten und auch bei Ärzten in den Krankenhäusern. Das ist für heutige Verhältnisse nicht verwunderlich, die Hygiene existierte quasi nicht, durch Krankheitskeime starben die Patienten wie die Fliegen. Lister gelingt es , eine Darmverletzung zu nähen, was der Beginn seiner großen Chirurgenkarriere ist. Er macht sein Examen und studiert nebenher noch viele menschliche Organe. Er hat schon früh den Verdacht, dass die mangelnde Hygiene für die Sterberate verantwortlich ist und forscht unermüdlich über Entzündungsreaktionen. In James Syme, dem Professor für klinische Chirurgie in Edinburgh findet er einen väterlichen Freund, der seine Arbeit unterstützt und fördert. Er verliebt sich auch in Symes Tochter Agnes und heiratet sie.
Dann führt ihn sein Weg nach Glasgow, er wird zum Mitglied der Royal Society gewählt. Nachdem er von Pasteurs Forschungen zu Gärungs- und Fäulnisprozessen erfahren hat, ist seine Suche nach einem antiseptischen Mittel endlich erfolgreich: Er entdeckt die hilfreichen Kräfte der Karbolsäure.
Listers Erfolg wird lange nicht von allen Kollegen auf der ganzen Welt anerkannt, aber am Ende seines Lebens stirbt er 1912 als Held der Chirurgie, dem viele Menschen ihr Leben verdankten.
Diese Biografie ist unbedingt empfehlenswert, sie liest sich spannend und interessant wie ein Krimi und Horrorroman. Wer sich für die Anfänge moderner Medizin und Forschung interessiert, wird an diesem Buch seine Freude haben.