Eigentlich, um jede Art der Angst vor einem Arztbesuch vorzubeugen, vermeide ich diese Art von Literatur. Dennoch hat mich das Buch, die Einleitung und Leseprobe sehr Neugierig gemacht. Diese Neugier wurde belohnt. Die Autorin beschreibt immer wieder, wie grausam und mit welchen einfachen Mitteln, Operationen in der Zeit von dem das Buch handelt, durchgeführt wurden. Nur beschreibt sie es nicht aus dem blutrünstigen Blickwinkel sondern aus der Richtung der Forschung in diesem Gebiet. Irgendwie entsteht hier auch eine Dankbarkeit für die Leistungen die in diesem Bereich vollbracht wurden. Auch entwickelt sich ein Mitgefühl für all die Patienten, die unter höllischen Qualen um ihr Leben kämpften und haben Amputationen und sonstige chirurgische Eingriffe über sich ergehen lassen. Ein tolles Buch, schon allein deswegen, weil Lindsey Fitzharris so wunderbar spannend und flüssig (mir fällt gerade kein passenderes Wort ein) schreibt, was dazu führt den Eindruck zubekommen man liest einen tollen Roman. Super ist auch, dass sie sich nicht "verläuft" und wir uns zum Schluss fest mit dem Namen Joseph Listers verbunden fühlen. Der uns auch noch die unausgesprochen Botschaft mit auf den Weg gibt. "Glaub an Dich, auch wenn es sonst keiner mehr tut" Gott sei Dank gab und gibt es solche Menschen, die unsere Welt gegen den Widerstand anderer, zu besseren lenken.