Wer liebt hier wen?

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holzfrieden Avatar

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Dieses Buch hat meine Erwartungen, die ich in meinem Leseeindruck formuliert habe, in keinster Weise entsprochen. Nach dem Lesen der Leseprobe schien es mir, als handele es sich bei Jahrhhundertsturm um einen historischen Roman, in dem die Figur Bismarcks eine prominente Rolle spielt, über diese Figur hätte ich gerne mehr erfahren. Leider aber handelt es sich eher um einen Liebesroman, der im historischen Kontext angesiedelt ist und diesen eigentlich eher als Background benutzt, damit die Geschichte von Alvin, Paul und Louise erzählt werden kann. Sicherlich ist diese Geschichte interessant: Alvin als zweitgebohrener Sohn, preußischer Landadel, erbt nach dem Tode seines Vaters nichts und geht daher zum Militär. Paul als Figur aus der Mittelschicht begegnet Alvin, der ihn aus einer Kneipenschlägerei rettet. Es entwickelt sich eine Freundschaft und schließlich Louise, aus der Oberschicht stammend und verarmt, die Paul liebt und Alvin heiratet. Dübell ist ein Erzähler, der immer dann gut ist, wenn es um die persönlichen Geschichten seiner Protagonisten geht. Sobald es historisch wird, erzählt langweilig und ermüdend. Der Wechsel der Schauplätze ist gut nachvollziehbar, man verliert als Leser nie den Überblick und kann sich gut mit den Hauptpersonen identifizieren. Ich kann dieses Buch nur bedingt weiter empfehlen, da sich mir der Jahrhundertsturm nicht erschließt. Für mich ist und bleibt das ganze eine Liebesgeschichte.