Die vielfältige Geschichte der Alma Belasco

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Alma Belasco, einst ein junges jüdisches Mädchen, das von den Eltern aus Danzig zu Verwandten nach San Francisco geschickt wurde, um so dem Judenhass und der Vernichtung durch die Nationalsozialisten zu entkommen. Nun eine alte Frau, die für sich entschieden hat, in ein Altenheim zu ziehen, sich von Besitz und Familie zu trennen - und die offenbar seit langem ein Geheimnis hat: den japanischen Liebhaber, der auch titelgebend für den neuen Roman von Isabel Allende ist.
Allende ist für mich immer noch einer der Namen, bei denen ich begeistert losziehe, neue Bücher zu kaufen. "Das Geisterhaus" ist mir - auch wenn die Lektüre sicher 20 Jahre her ist - immer noch prägend in Erinnerung. Und auch der "japanische Liebhaber" hat mich in diesen ersten Seiten in seinen Bann gezogen. Schnell gelingt es, in die vielfältige Geschichte der Protagonistin Alma Belasco einzutauchen. Sie lebt selbstbestimmt, auch wenn das Alter seine Spuren hinterlassen hat. In Irina, ihrer Assistentin, und Seth, dem Enkel, hat sie zwei Personen um sich, die sich kümmern und sie lieben.
Im zweiten Teil dann die historische Einordnung: Alma, das Kind von wohlhabenden Juden, die wie so viele zu ihrer Zeit zwar die Kinder, nicht aber sich selbst gerettet haben, kommt zu den reichen Verwandten in die USA. Dort klammert sie sich an den 5 Jahre älteren Cousin Nathaniel und lernt den Gärtner Takao Fukada und seinen Sohn Ichimei kennen.
Wie es weiter geht, ist zwar abzusehen, aber ich denke, dass Allende die ein oder andere überraschende Wendung einbaut. Die Sprache Allendes ist einfach und klar, aber auch verspielt und romantisch. Ich würde mich sehr freuen, die Geschichte von Alma und Ichimei lesen zu dürfen!