Schön, vertraut und exotisch

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soaphie Avatar

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Was für ein schönes Buch! Isabell Allendes Schreibstil überzeugt (wieder einmal) durch Klarheit, reiche Wortwahl und flüssigen Schreibstil. Sie nimmt uns mit in die Vergangenheit der Jüdin Alma und nach der Leseprobe über 2 Kapitel bin ich sofort gefangen in dem warmen, interessanten Erzählfluss.
Alma, inzwischen an die 80 Jahre alt, wird im Alter von 7 Jahren vor Beginn des 2. Weltkrieges von Danzig nach Kalifornien/ USA zu reichen Verwandten geschickt. Dort wartet sie, die ersten Wochen nachts weinend, dass ihre Eltern nachkommen und der geliebte Bruder aus der Armee zurückkehrt. Onkel und Tante kümmern in San Francisco sich um sie, aber eigenlich läuft sie neben den beiden jugendlichen Cousinen und dem pubertierenden Cousin mit. Ihr Onkel ist von der Heulerei überfordert, die Tante bekommt nachts wegen der starken Schlafmittels nichts mit. Alma bleibt allein mit ihrem Kummer und klammert sich an ihren Cousin, der das weiche Wesen des Onkels übernommen hat und sich notgedrungen mit Alma abgibt. Eines Tages überlässt er sie der Obhut des japanischen Gärtners, der Alma geduldig alle Planzen zeigt und erklärt. Hier begegnen sich auch Alma und Ichimei, der gleichaltrige Sohn des Gärtners, zum ersten Mal. Eine großartige Liebesgeschichte, die bis ins hohe Alter anhält aber anscheinend verheimlicht wird, entwickelt sich.
Als großer Allende-Fan ist dieser neue Roman ein Muss für mich!