Bewegend

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annikahapunkt Avatar

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Der Debütroman von Trent Dalton ist in meinen Augen ein absolutes Meisterwerk. Wunderschön erzählt Dalton die Geschichte von Eli Bell, der in Beisbane aufwächst inmitten von Drogen, Verbrechen und Brutalität. Eli möchte diesem Leben entfliehen und Kriminaljournalist werden. Mal scheint seine Situation auswegslos, mal hat er unglaublich viel Glück. Gemeinsam mit deinem Bruder August, der nicht redet, kämpft Eli sich durchs Leben. Bei dieser Reise habe ich ungefähr alle Emotionen gefühlt, die es gibt: Ich habe mich mit den beiden gefreut, war zusammen mit ihren aufgeregt, wütend oder niedergeschlagen. Ich habe zusammen mit ihnen getrauert, habe mich verliebt und hatte Angst um und mit den beiden. Jeder Satz in diesem Buch war sorgfältig ausgewählt, jede Situation ungeheuerlich detailliert beschrieben, jede Szene war wichtig für die Geschichte. Und immer wieder gab es Sätze, die ich mir merken und auch umsetzen möchte. Einer davon ist "Du darfst dich nie für deine Tränen schämen."
Ganz besonders an Daltons Schreibstil sind die langen, ausgeschmückten Sätze. Die Protagonisten und ihre Leben sind mit so viel Liebe geschrieben, dass man sie gar nicht nicht mögen kann. Manche Sätze strecken sich über fünf oder sechs Zeilen, aber sie fühlen sich nicht zu lang an, weil wirklich jedes Wort wichtig ist.

Für diejenigen, die gerne ein Buch zum mitfühlen lesen möchten und sich beim Lesen verlieren wollen, ist dieser traurig-schöne Roman genau das richtige!