Licht und Schatten

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schokoflocke Avatar

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" Wir alle tragen was Gutes und was Schlechtes in uns. Das Schwierige an der Sache ist, zu lernen, immer gut zu sein und niemals schlecht. Manch einer kriegt das hin. Die meisten aber nicht. "

Die Mutter und der Stiefvater sind Drogendealer, der Babysitter ein verurteilter Mörder, der Vater ein depresiver Alkoholiker und der älterer Bruder bleibt seit Jahren freiwillig stumm...Um der von Gewalt und Kriminalität geprägten Realität zu entkommen denkt sich der 11-jähriger Eli Geschichten aus und sucht Zuflucht in einer Phantasiewelt...
Auf das fröhliche, pinke Cover, das so ganz andere Erwartungen weckt, sollte man eigentlich eine Wahrnung draufschreiben, da diese Geschichte teilweise wiklich heftig ist. Es geht um eine traumatische Kindheit in der Gewalt und Kriminalität zu Tagesordnung gehören - derb, schockierend und nur schwer zu ertragen. Dass der Autor in dem Buch auch eigene Kindheit verarbeitet macht das Ganze noch bedrückender und erschütternder. Inhaltlich ist das Buch eine schwere Kost, auch der Schreibstil ist nicht leicht und gewöhnungsbedürftig. Da Eli sich oft in seiner Phantasie verliert, wirkt die Geschichte aufgedreht, verworren und manchmal langatmig, es ist auch schwierig den Bezug zu der Realität in dem Buch zu finden. Nicht leicht, aber trotzdem war es für mich wie eine Sucht, ich musste einfach weiterlesen... So schrecklich und unerträglich das Leben von Eli auch war, hat er nie den Glauben an das Gute verloren und versucht auch das Gute in sich zu bewahren. Trotz der ganzen unsagbaren Brutalität vermittelt diese Geschichte eine schöne Botschaft - dass man nie die Hoffnung verlieren soll, dass Fehlentscheidungen die Menschen nicht automathisch böse machen, dass es nie zu spät ist sich zu ändern und dass die Liebe uns immer retten kann. Deswegen lohnt sich dieses Buch zu lesen, weil die traurige Geschichte uns doch Hoffnung gibt.