Ein großartiges und wertvolles Buch!!!

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hajnal Avatar

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Das Buch ist am 30.August 2022 bei arsEdition erschienen und wird für Kinder ab 8 Jahren empfohlen. Obwohl es thematisch wohl eher Jungen ansprechen dürfte, kann ich mir gut vorstellen, dass auch Mädchen viel aus dieser Geschichte lernen können und unterhaltsame und spannende Lesestunden damit haben würden.

Der Klappentext:

Was würdest DU in einem Schwarzen Loch verschwinden lassen? Leber und Zwiebeln? Brokkoli? Den Schulbösewicht? Die Turnhalle?
Harrison gibt sich große Mühe, alles richtig zu machen. Er klaut nie, er gibt seiner kleinen Schwester immer etwas ab, und er schummelt nicht bei Brettspielen. Aber Harrison hat eine große Schwäche: seine berüchtigten Wutanfälle!
Bei einem Kindergeburtstag bekommt er ein ganz besonderes Geschenk: ein Schwarzes Loch. Dort kann Harrison alles hineinwerfen, was ihn wütend macht: Brokkoli, Leber, Zwiebeln, Hausaufgaben … Aber plötzlich frisst das Schwarze Loch auch Dinge, die er liebt. Und Harrison begreift, dass man aufpassen sollte, was man sich wünscht ...

Mein Leseeindruck:

Nachdem mich Klappentext und Leseprobe angesprochen und in vielen Punkten an meinen Sohn denken ließen, war mir klar, dass dies das neue Vorlesebuch für den Abend würde. Meist ist er wenig begeistert, da die meisten Bücher, die für sein Alter empfohlen werden, nicht „erwachsen“ genug sind, sich nach Kleinkindergeschichten anhören und selten auch eine Spannung aufbauen, die ihn am Einschlafen hindern würden. Hier war es anders. Solltet Ihr Euren Kindern also gerne als Einschlafhilfe vorlesen, ist dieses definitiv das falsche Buch…

Sowohl Cover, Illustrationen als auch die gesamte Aufmachung kommen in einem ansprechenden Gewand daher, das sich klar von anderen Büchern unterscheidet und ein wahrer Eyecatcher ist. Der Schreibstil ist flüssig ansprechend nicht belehrend. Die Moral aus der Geschichte geht den Kindern während dem Lesen auf, wobei ich der Meinung bin, dass es für normale 8-Jährige mit seinen 224 Seiten, viel Text und wenigen Bildern, eher ein Vorlesebuch ist, es sein denn man hätte eine Leseratte, die schon sehr gut und vor allem gerne liest, was erfahrungsgemäß bei Jungen noch nicht so der Fall ist.

Mein Sohn war jedenfalls von dieser Geschichte begeistert! Je mehr Parallelen er zu Harrison entdeckte, desto tiefer war das Leseerlebnis… ein achtjähriger Junge mit blondem lockigem Haar, mit einer teils nervigen, aber heißgeliebten kleinen Schwester, der in Situationen der Anspannung und Angst zu irrationalen Wutanfällen neigt, da er Schwierigkeiten hat, diese Emotionen zu benennen. Aber nicht nur das… Harrison war einer der Letzten, der das Schwimmen lernen würde, hatte Angst vor dem Nachbarhund und war den gemeinen Aktionen des größeren und körperlich überlegenen Hector Broom ausgeliefert. Tja… in diesen Beschreibungen finden sich sicher einige Jungen heutzutage wieder und schweigen, weil sie es als Schwäche ansehen, zuzugeben, dass sie Angst haben und Hilfe brauchen. Stattdessen kompensieren sie all diese aufgestauten Gefühle, indem sie scheinbar grundlos explodieren, zu schwierigen und unbequemen Kindern abgestempelt werden und fast kein Durchdringen mehr möglich scheint. Dies alles, schafft der Autor, leicht verständlich und kindgerecht zu vermitteln. Ein schwarzes Loch zu haben, in welches man all die ungeliebten, ja verhassten Dinge werfen könnte, scheint doch eine Ideallösung aller Probleme zu sein, oder? Nicht ganz, wie man aus dieser Geschichte lernt, denn man kann die unangenehmen Dinge in ein schwarzes Loch werfen, in welchem sie sich einfach aufzulösen scheinen… aber es schafft auch wieder neue Probleme, wie Harrison spätestens mit dem Verschwinden seiner Eltern feststellen muss und sich mit seiner kleinen Schwester Lana zurückgeblieben, auf eine abenteuerliche Reise auf der Suche nach der Sternenforscherin Shelley aufmachen muss, da sie die einzige Person ist, die eine Möglichkeit kennen könnte, wie er all das, was das schwarze Loch verschlungen hat, wieder daraus befreien könnte… Lest dieses Buch und erfahrt selbst, wie diese aufregende, ja fast magische Reise weiter- und ausgeht.

Auf die Frage, wie viele Sterne von 1-5 er für dieses Buch vergeben würde, zeigte er ein „Daumen-hoch“ und meinte, dass er dieses Buch wirklich toll gefunden hätte und natürlich 5 Sterne geben würde. Auch ich bin seiner Meinung, da es in meinen Augen ein wertvolles Buch ist und zu vielen intensiven und bereichernden Gesprächen zum Gelesenen geführt hat. Somit also eine Top-Leseempfehlung für kleine Wüteriche, deren Eltern, aber auch alle anderen Leser, die welche kennen