Ergreifendes Zeitzeugnis

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
nähpummelchen Avatar

Von

An unzähligen Enden arbeiten die Menschen nach dem Krieg am Wiederaufbau. Ein Teil dieser Arbeit beschäftigt sich damit, die Wiedervereinigung verloren gegangener Kinder zu vollziehen. Eine mühsame, aufreibende Arbeit, voll von Akten und Papier und zeitintensiver Recherche.
Das Buch berichtet dabei von zwei Damen aus dem Suchdienstaus: Annegret, die sich mit privaten Gesprächen sehr zurückhält und in dem männer- und vorurteilsbeladenen Arbeitsumfeld bemühr zu verbergen einen Sohn zu haben; sowie der aus gutem Hause stammenden Charlotte, die vor einer Verlobung aus der Familie geflohen ist und beim Suchdienst erstmals selbstständig für ihren Lebensunterhalt zuständig ist. Parallel werden die Lebensgeschichten der beiden Damen erzählt, wobei mir - gerade am Ende - einige sehr klischeehafte Stellen unangenehm aufgefallen sind.
Über die Arbeiten im Suchdienst, die Schwierigkeiten unter den infrage kommenden Familien auch die richtige auszuwählen, wird sehr sensibel und einfühlend berichtet.
Doch insgesamt fehlte es mir in dem Buch an etwas Schwung. Teilweise verlieren sich Erzählungen in Nichtigkeiten und wirklich ergreifende Momente waren mir zu schwach und weichgewaschen dargestellt, sodass es sich mitunter etwas zäh las.
Nichtsdestotrotz finde ich das Buch einen gelungenen Auftakt der Kindersuchdienstreihe.