Hommage statt Nacherzählung

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
sannystone Avatar

Von

„Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry ist eines meiner Lieblingsbücher, dessen Beschreibung eines Geographen einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen innewohnt. Gleichzeitig statte ich seit Kindertagen Entenhausen und seinen Bewohner:innen regelmäßig Besuch ab. Als ich erfahren habe, dass diese zwei Welten nun aufeinandertreffen, wusste ich, dass ich diese Geschichte lesen möchte.

„Der kleine Mäuseprinz“ ist dabei keine Nacherzählung mit den bekannten Entenhausener Figuren, sondern eine Hommage an das Original. Goofy stürzt mit einem Flugzeug in der Wüste ab und trifft dort auf den kleinen Mäuseprinz Micky. Dieser nimmt Goofy mit auf eine Reise durch das All, wo sie fremde Welten und ihre Bewohner:innen besuchen. Diese Welten unterscheiden sich vom Original und sind sehr modern gehalten. So begegnen uns Figuren, die konstant auf ihr Handy gucken oder in einem Haufen von „gefälltmirs“ sitzen.

Generell ist der Comic wesentlich knapper gehalten und einige wichtige Aspekte des Originals werden nicht aufgegriffen. Dennoch wird auch im Comic die wichtige Grundaussage übermittelt, dass man nur mit dem Herzen gut sehen kann.

Der Zeichenstil der Aquarell-Bilder ist wunderschön und passt meiner Meinung nach sehr gut zur Geschichte. Dass man neben der Geschichte auch Informationen zu Antoine de Saint Exupérys Leben sowie zur Entstehung der Neu-Interpretation erfährt, gefällt mir sehr gut, ob dies allerdings für Kinder interessant ist, vermag ich nicht zu beurteilen.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung an alle, die Disney mögen und die mit einer Hommage statt einer Nacherzählung zufrieden sind. Mir persönlich hätte eine etwas umfangreichere Version womöglich noch besser gefallen.