Heimeliger Erzählstil

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laberlili Avatar

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Ich mag den Erzählstil der Autorin sehr gerne, der irgendwo zwischen "ich will für diesen Roman einen Literaturpreis erringen" und "ich will, dass sich die Leserschaft muckelig-warm angerührt fühlt" schwankt.
Was mich allerdings verwirrte, war, dass Elsa den wohl gemeinsam mit ihrem Bruder geerbten Hof zu einer Herberge umgemodelt hatte, an deren Betrieb er nur wenig Interesse hatte, und der Roman nun damit begann, dass Elsa Robert damit konfrontierte, dass sie ihn womöglich mal mit dem gesamten Betrieb alleine zurücklassen könnte - da ist mir auch nach der Leseprobe nicht klar, wieso Robert in jenem Fall die Auberge unbedingt würde weiterführen müssen. Den Appell, sich mehr vor Ort einzubringen und sich auf zwischenmenschliche Kommunikationen einzulassen, konnte ich hingegen verstehen; da hatte ich zudem das Gefühl, dass sich Robert hier wirklich, wenn auch auf eher bärbeißige Art, bemühen wollte, und mit Hassan scheint er da den genau richtigen "Übungspartner" gefunden zu haben.

Insgesamt hat mir die Leseprobe sehr gut gefallen; bis jetzt erinnert mich der Roman an einen lauen Sommerabend in idyllischer französischer Umgebung; einfach schön und richtig was, das ans Herz gehen kann, ohne schmalzig zu sein.