Kleines Glück

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Das Cover des Buches spricht mich nicht sonderlich an, so dass mein Interesse ohne Leseprobe wohl eher nicht geweckt worden wäre.
Das änderte sich jedoch bereits beim Lesen der ersten Seite. Mir gefällt der Schreibstil der Autorin sehr, schon die erste Szene faszinierte mich auf eigene Weise durch die genaue Schilderung der notwendigen Beschaffenheit eines perfekten Brotes, Aussehen, Konsistenz etc.
Die Schilderung der speziellen Herangehensweise des Protagonisten, die Zeremonie des Verzehrs seines Frühstücksbrotes hat mich neugierig werden lassen auf diesen Menschen, der offensichtlich einige Schwierigkeiten hat durchs Leben zu gehen.
Wir lernen ein Geschwisterpaar kennen, dass nach dem Tod der Eltern in einem gemeinsamen Haushalt lebt und es entsteht sofort der Eindruck, dass die Tochter die Lebenspraktischere der beiden ist.
Der Bruder lebt eher zurückgezogen in seiner Welt und muss sich doch auch im privaten Umfeld immer wieder mit neuen Situationen auseinandersetzen, da das Haus zur "Auberge" umfunktioniert wurde und somit von wechselnden Personen bevölkert wird. Eine schwierige Situation für ihn.
Der Garten ist sein Refugium. Genau dort muss er sich mit einer für ihn extremen Begebenheit auseinandersetzen - ein Unbekannter in den Möhren! Es kommt zu einem genauen Beobachten und zu einem ersten Dialog der beiden...
Ich möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht! Wie entwickelt sich derBruder? Wie geht es mit den Geschwistern weiter? Wozu führt die Arbeit des 'Garteneindringlings' Hassan? Besteht er überhaupt die allererste Probe, das Unkraut jäten? Wird es irgendwann eine Vertrautheit zwischen dem Jungen und dem Mann geben?
Es finden sich bereits auf diesen ersten 20 Seiten viele Möglichkeiten, die Geschichte weitergehen zu lassen, das macht mich sehr neugierig.
Außerdem gefällt es mir auch gut, dass einzelne Wörter im Text französisch sind. Es bringt mir die Gegend sehr nah, meine innere Stimme spricht "französisches Deutsch", ich fühle mich ein bisschen nach Frankreich versetzt.
Auch wenn mir die Leseprobe eher wie ein ruhiger Fluss erscheint, erkenne ich doch eine Spannung, die die Geschichte vorantreibt.