Berührend

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misspider Avatar

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Die erste Hälfte des Buches war fast schon poetisch in der Beschreibung der kleinen alltäglichen, aber besonderen Verrichtungen, die das beschauliche Leben von Robert Walch ausmachen: das Gemüse nicht nur hegen und pflegen, sondern auch achtsam mit jeder einzelnen Möhre und den anderem Gewächsen sprechen, ebenso wie mit den Hühnern. Natürlich lebt Robert absolut weltfremd und wäre außerhalb seines Zuhauses, in dem die Schwester alles nötige regelt, vollkommen aufgeschmissen.
Doch das ändert sich sehr zaghaft, als zuerst ein neuer Lehrling mit seiner resoluten Mutter und schließlich deren bezaubernde Freundin auftauchen - sie schaffen es tatsächlich, Robert ganz langsam aus seinem selbst gewählten Schneckenhaus zu locken.
Leider hat mir der zweite Teil, in dem sich Robert langsam aber sicher ins echte Leben integriert, bei Weitem nicht mehr so gut gefallen. Woran genau das liegt vermag ich nicht zu sagen, vielleicht weil die Idylle in Normalität abzudriften drohte? Auch fand ich einige Wendungen etwas zu zweckdienlich, und das Endergebnis hat mich daher auch nur teilweise zufriedenstellen können. Insgesamt aber ein sehr faszinierendes, berührendes und anderes Buch.