Kleine Flucht aus dem Alltag

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lynas_lesezeit Avatar

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"Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach" von Julia Mattera ist ein sehr unaufgeregtes, leises Buch. Es liest sich schön, hüllt zart in die Geschichte ein.

Hauptperson ist Robert Walch. "Robert ist am liebsten zu Hause, nur da fühlt er sich wohl. Sein Alltag ist so präzise geregelt wie ein Schweizer Uhrwerk. Jede seiner Handlungen folgt einem festgelegten Muster."

Da er dadurch jedoch Gelegenheiten verpasst, etwas Schönes und Besonderes zu erleben, bemüht sich seine Schwester Elsa ihn aus seiner Komfortzone herauszuholen. Den gemeinsam geerbten Bauerhof hat sie zu einer Pension umgestaltet, in der Hoffnung Robert so für neue Menschen zu begeistern. Als Elsa schon langsam den Mut verliert, taucht in der Pension ein ganz besonderer Gast auf: die rothaarige, laute und selbstsichere Maggie. Obwohl nahezu das komplette Gegenteil von Robert, übt sie doch eine gewisse Anziehungskraft auf ihn aus. Und so ändert sich für den 52-Jährigen innerhalb eines Monats sein Leben erheblich. Und genau dies hat mich etwas gestört, es ging mir zu schnell. Die Ängste und Gewohnheiten so schnell ablegen zu können, nur weil ein bestimmter Mensch auftaucht: nicht sehr realistisch. Andererseits ein schöner Traum davon, dass es für jeden diesen einen Menschen gibt, der das Leben leichter macht.

Insgesamt ein süßer Roman, der daran erinnert, sich an den kleinen Dinge des Alltags zu erfreuen, ohne sich um Konventionen der übrigen Welt zu scheren, der zum Träumen einlädt und ruhige, entspannte Stunden beschert.

Mir hat "Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach" von Julia Mattera gefallen, ehrlicherweise werde ich den Roman jedoch nicht so lange in Erinnerung behalten.