Onkel Kopftomi

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lindarabbit Avatar

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Widmung: Für meinen Opa, dem unverwüstlichen Meister im Eintauchen von Frühstücksbroten. Für meinen heißgeliebten Onkel Robbie, mit seinem wundervollen Schnurrbart.

Der Widmung möchte man entnehmen, dass es ein familiäres Buch ist, basierend auf eine wundervolle Familie mit eigenen Charakteren. Schön, wenn die Autorin so an ihre Familie denken kann.

Allein der Klappentext macht schon Lust auf das Buch: Das Eintauchen in das Buch selbst ist eine kleine, wundervolle, romantische Reise ins benachbarte Elsass. Und jede:r, der/die des Elsässerditsch mächtig ist, weiß dass ‚Kopftomi‘ (Gottverdammt) ein übliches Schimpfwort der älteren Generation ist.

Elsa führt einen Gasthof, eigentlich zusammen mit ihrem Bruder Robert Walch. Doch Robert will in erster Linie in seiner eigenen Welt leben und mit den zahlenden Gästen weniger zu tun haben. Er kocht für sie und hofft, dass sie das anerkennen. Denn er geht liebevoll mit dem Gemüse, dem Gemüsegarten und seiner Umwelt um. Robert beim Umgang mit dem Gemüsegarten und beim Zubereiten der Gerichte ‚zuzuschauen‘ ist ein sinnvolles, gar erotisches Erlebnis: Er respektiert die Möhren, den Teig, das einfache Leben und er ist ein liebenswerter, schrulliger Mensch. Doch Robert möchte eigenlich so ganz in Ruhe gelassen werden, bis er auf Maggie trifft...

Kopftomi, das Buch muss man sich in Ruhe antun – gemütlich lesen und nebenbei vielleicht einen Zichorienkaffee trinken. Im Elsass. In einer ‚ferme auberge‘…

Julia Mattera ist ein sehr schönes und genussvolles Buch voller menschlichen Regungen gelungen. Romantisch, ausgefeilt und liebevoll. Das Umschlagsbild ist natürlich sehr passend dazu ausgesucht: Ein wenig ‚retro‘, mit auffallend bunten Punkten, dazu die Möhren, die im Titel auch vorkommen. Sehr gut gemacht.