Starker Beginn, schwaches Ende

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siebenstein Avatar

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Der eigenbrötlerische Robert ist Koch in der Auberge, die seine Schwester im Elsass führt. Damit ist er zufrieden, bis eines Tages die britische Touristin Maggie seine Ruhe stört.

Zu Beginn hat mich Robert mit seinem Gemüsegarten und der Küche sehr berührt. Ich mochte seine Art, und konnte das Bedürfnis nach Weltflucht und Ungestörtsein total gut nachvollziehen. Auch die Begegnung mit der quirligen Maggie war sehr schön.
Leider verflacht das Buch ab ungefähr der Hälfte. Ich hatte das Gefühl, immer wieder dieselbe Szene zu lesen, ständig wird wiederholt was ich längst weiß. Und dann wird das Ende, an dem es noch einmal spannend wird, weil Robert sich in eine maximal unangenehme Situation begeben muss, auf zehn Seiten abgehandelt. Gerade da hätte ich mir mehr Erzählung gewünscht. Hinzu kommen am Ende Ungereimtheiten, die zwar alle winzig sind, aber in der Summe doch stören (Wo lassen sie das Gepäck, woher kommt plötzlich das Brot, mit dem Enten gefüttert werden u.a.).
Zuletzt hat mir das Elsass gefehlt. Ich hätte so gern mehr über die Region erfahren, aber sie kommt so gut wie gar nicht vor. Ein kleiner Ausflug in das Dörfchen Eugiesheim, von dem ich mitnehme, dass es Fachwerkhäuser und enge Gassen gibt (wenig überraschend) - da habe ich wirklich mehr erwartet.