Von der Liebe und Gemüse

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aoibheann Avatar

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Robert Walch führt gemeinsam mit seiner Schwester Elsa einen kleinen Landgasthof. Doch die einkehrenden Touristen und Gäste interessieren Robert nicht die Bohne.
Robert, langjähriger Junggeselle, ist ein richtiger Brummbär. Mit festen Gewohnheiten und einem geregelten Tagesablauf, den er sich nur äußerst ungern durcheinander bringen lässt. Am liebsten würde er weit entfernt von allen Menschen leben, umgeben von seinen Tieren und seinem Gemüse. Zu beidem pflegt er eine ganz besondere Beziehung. Leider übersieht er dabei, dass er Gefahr läuft sich vollends von der Realität zu entfernen. Und so versucht Ella immer wieder behutsam Robert ein bisschen zurück ins Leben zu bringen.

Ein ganz wunderbares und charmantes Buch. Hinter Roberts polteriger und schroffen Art steckt ein sehr sensibler Mann, der im Grunde der traumatische Erlebnis seiner Kindheit, den Tod der Eltern, nie wirklich verarbeitet hat. Aus Angst vor Ablehnung und Verletzung verschanzt er sich hinter einem dicken Panzer und macht es den Menschen sehr schwer dahinter zu schauen und wirklich ihn zu sehen. Seine vorsichtigen Schritte zurück unter Menschen sind herzerwärmend. Auch, weil er dabei manchmal unfreiwillig für komische und lustige Momente sorgt.
Ich habe alle Figuren aus dem Buch sehr schnell ins Herz geschlossen, allen voran die kluge und einfühlsame Fatima. Bei den Kochszenen ist mir das Wasser im Mund zusammengelaufen - am besten liest man das Buch nicht mit hungrigem Magen :-)

Es ist ein leises Buch mit einer ganz zarten Liebesgeschichte, das mich sehr berührt hat.