vom Wandel der Zeit

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miian Avatar

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Pedro ist Postbote auf Lanzarote. Briefe stellt er schon lange keine mehr zu, sondern nur noch Werbesendungen. Sein Berufsalltag ist ruhig und beschaulich, so kann er in Ruhe Kaffee trinken und Zeit mit seinem Sohn Miguel verbringen während seine Frau oder Lebensgefährtin Carlota sich um Gäste und Stornierungen kümmert. Immer wieder eingestreut in die Haupt-Handlung sind Rückblicke in Pedros Kindheit, man erfährt dass schon Großvater und Vater Postboten auf ebendieser Insel waren.
Pedro scheint anfangs ein freundlicher und besonnener Mensch zu sein, er liebt seinen Sohn und er liebt die Vulkane und die Geschichte der Insel. Womit Pedro allerdings nichts anfangen kann sind neue Technologien, und das Thema Digitalisierung - die seinem Beruf als Postbote ordentlich gefährlich werden kann - bringt ihn komplett aus der contenance. Außerdem erfährt man in einem der Rückblicke, dass Pedro die Leute der Insel insgeheim dafür hasst, damals für das Franco Regime waren, was nicht so ganz zu der entspannten Person passt, die er sonst zu sein scheint. Er und die Mutter seines Sohnes, Carlota, machen keinen harmonischen Eindruck, da sie sehr herrisch rüberkommt und er sicher nicht alle ihre Anforderungen immer erfüllen kann. So ist es kein Wunder dass sie sich - wie der Klappentext verrät - von Pedro trennen wird.
In Summe ein angenehmer Einstieg in das Buch, was mich jedoch furchtbar stört und weswegen es nicht auf meiner Leseliste landen wird, ist, dass der Autor Pedro und Mrs. Taylor, eine Engländerin, auf Englisch miteinander kommunizieren lässt. Ich bin der Sprache mächtig aber ich finde, dass bis auf einfachste Phrasen oder Grußformeln ein Buch in einer einzelnen Sprache gehalten sein sollte; es gibt andere Kniffe um dem Leser klarzumachen dass die beiden sich in einer anderen Sprache unterhalten!