Großartig!

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bookslove1511 Avatar

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100 Vulkanen Insel Lanzarote...140 Kilometer westlich der marokkanischen Küste und 1000 Kilometer vom spanischen Festland entfernt, lebt Pedro mit seiner Lebensgefährtin und seinem Sohn in dem Haus, wo er selbst auf die Welt gekommen ist. Er hat nicht nur das Haus und dazu gehörende Möbeln von seinen Vorfahren geerbt, sondern auch den Postfiliale der Ortschaft Yaiza, der seiner Großvater gegründet hat. Pedro liebt sein Job und sein Dienst-Honda, doch als dritte Generation Postbote leidet er unter Digitalisierung. Die Postkarten verschwinden aus dem Hotellobbys, keine Handgeschriebene Briefe mehr, die er sie so schätzt. Außer ab und zu treffende Mahnungen und nervende Postwurfsendungen gibt es nicht viel, was Pedro zustellen muss. Er fährt zweimal die Woche andere Seite der Insel, trinkt gemütlich sein Café con leche, lagert literweise Benzin im Garten, denn er muss seine Fahrten nachweisen und dafür auch genügend tanken. Wo er viel Zeit hat, kümmert sich Pedro um seinem Sohn. Er bringt ihn zu Schule, holt wieder ab, macht Hausaufgaben und spielt mit ihm. Pedros Leben fließt ganz gemütlich, zufrieden dahin. Bis seine Freundin ihn verlässt, sein alten Kumpel mit seinem absurden Ideen ihn als Geschäftspartner gewinnen versucht, der uralte Tisch als Nazi-Schatz entpuppt und ein Geflüchtete aus Equatorial Guinea an seinem Tisch sitzt und Kaffee trinkt...

Hut ab Herr Rinke! Das nenne ich mal ein Filmreife Story. Hier haben nicht nur die Seiten vor meinen Augen geflogen, sondern all die Figuren und Ortschaften. Ich habe hinter Pedro auf sein Honda gesessen und durch die Lanzarote gefahren. Sei es Nudistenroute oder Nobelpreisroute, ist egal, immer war der Sonnenschein auf meinem Rücken, Meeresduft in meiner Nase und schwarze Strände vor meinen Augen. Café con leche ist sowieso mein Lieblingsgetränk, aber Amados Toubakaffee und paar Dosenbier, die ich mit Tenaro gestoßen hab, haben mir auch geschmeckt. Fußball war bis jetzt nicht meine Lieblingsbeschäftigung, aber wenn es um ein blauen Ball geht, hab ich gern gespielt. Ein meisterhafter Erzählstil der mir wunderbare Lesestunden geschenkt hat.
"Der längste Tag im Leben des Pedro Fernández García" Hinter diesem langen Titel verbirgt sich eine kurzweilige Geschichte mit äußerst sympathische, lebensnahe Charaktere, sehr atmosphärisches Setting und lebendige Sprache. Es geht um Digitalisierung, Rassismus, Flüchtlingspolitik, spanische Geschichte, Fußball, Globalisierung, Liebe, Vatergefühle... Es geht um Menschen, Mensch sein und Menschlichkeit! Großartige Geschichte die ich nur empfehlen kann.