Inselleben auf Lanzarote

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doralupin Avatar

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Pedro Fernandez Garcia ist Inselpostbote auf Lanzarote. Die Zustellungen werden immer weniger, da viele Leute immer mehr Internet und Co nutzen, so hat er viel Zeit den Sohn seiner Freundin von der Schule abzuholen, Cafe con leche zu trinken und immer wieder Neuigkeiten über seine verbliebene Kundschaft zu erfahren, wie beispielsweise über die Nudistin Johanna. Eines Tages passiert ein Unfall mit Pedros Honda, dass das Fass bei seiner Freundin Carlota zum überlaufen bringt. Sie verlässt Pedro und geht mit ihrem Sohn nach Barcelona. Für Pedro stürzt damit eine Welt ein. Trotzdem vergeht einige Zeit, bis er gemeinsam mit seinem alten Freund Tornado und einem afrikanischen Flüchtling, einen Plan schmiedet um seinen "Sohn" zurück zu holen.

Wenn man über die Insel Lanzarote nachdenkt, steht diese für viele Menschen für eine Insel zum baden und um seine freie Zeit im Urlaub zu genießen. In diesem Buch lernen wir eine andere Seite kennen, vorallem die der Einheimischen auf der Insel. Was bedeutet es für Pedro, wenn die Menschen immer weniger Postkarten und Briefe schreiben? Aber auch Themen wie Nudismus, die Vulkane der Insel und die Flüchtlingssituation spielen im Buch eine Rolle.

Tatsächlich hatte ich mir von der Geschichte etwas anderes erwartet, ich dachte es geht viel um die Vater-Sohn-Beziehung und wie und ob Pedro seinen Miguel wieder zurück bekommt. Tatsächlich handeln nur die letzten 100 Seiten von diesem Plan, ansonsten geht es um viele kleine Geschichten die einem Land und Leute besser kennen lernen lassen. Leider muss ich sagen waren mir die Themen insgesamt zu oberflächlich angeschnitten. Oft habe ich mich gefühlt, als würde ich mit einem Einheimischen am Tisch sitzen und er würde aus seinem Leben erzählen. Viele ganz verschiedene Infos, aber man geht nicht wirklich in die Tiefe dabei. So hatte es immer wieder Themen, die mich interessiert haben, wie der damalige Vulkanausbruch oder eine amüsante Verschwörungstheorie über Atlantis von Freund Tornado, aber es gab für mich auch immer wieder einzelne Längen im Buch, wenn mich Themen nicht so angesprochen oder interessiert haben.

Die Personen waren ganz gut gezeichnet, wie Pedros Freund Tornado, der immer wieder Witz in die Geschichte bringt, oder der afrikanische Flüchtling Amado, der schon bald nach seiner Ankunft am liebsten wieder zurück nach Afrika möchte. Aber auch das Thema Flüchtlinge wird leider nur oberflächlich behandelt.

Insgesamt muss ich sagen, dass ich recht gut von der Geschichte unterhalten worden bin, aber ich hatte mir etwas anderes vorgestellt. Ausserdem hätte ich mir etwas weniger Themen gewünscht, die mehr in die Tiefe gegangen wären als viele und dafür nur oberflächlich.

Fazit: Recht unterhaltsame Geschichte, man lernt viel über die Einheimischen und das Inselleben kennen. Viele verschiedene Themen, die aber leider nur oberflächlich behandelt wurden. Der Plan um seinen Sohn entspannt sich erst in den letzten 100 Seiten.