Pedro, Postbote ohne Post

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
hanseidig Avatar

Von

Fußball, Lanzarote und Nobelpreisträger: Moritz Rinke bringt in Der längste Tag im Leben des Pedro Fernández García vieles auf wunderbare Weise seine Lieblingsthemen zusammen und macht daraus eine Geschichte, die das Herz wärmt.

Pedro ist stolzer Postbote auf der Kanaren-Insel Lanzarote, und das schon in der dritten Generation. Bereits sein Großvater war im Dienste der staatlichen Post der Königreichs Spanien auf der kargen Vulkaninsel unterwegs. Allerdings hat Pedro ein Problem, dass sein Großvater nicht hatte. Die Menschen schreiben sich nicht mehr soviel Briefe wie früher, was schlecht für den Postboten ist. Mit einem Trick aber kann Pedro die Fahrten mit seiner Diensthonda dem Arbeitgeber glaubhaft machen, da als Nachweis lediglich die Tankquittungen gefordert sind.
Nicht nur die Fahrten über die Insel füllen Pedros Tag, auch die Zeit, die er mit seinem Sohn Miguel verbringt, bereichern sein Leben. Denn Miguels Mutter Carlota hat immer weniger Zeit für Mann und Sohn und so ist Pedro gefordert für Miguel zu sorgen. Leider passiert dann etwas sehr trauriges und Pedro muss sich bald allein im Posthäuschen und in seiner kleinen Welt zurechtfinden. Am Ende wird zwar alles gut, doch bis dahin muss der gutmütige Pedro noch einiges durchstehen, was nicht zuletzt mit der Vergangenheit seiner Familie und der Gegenwart der Insel zu tun hat.

Moritz Rinke hat mich mit seinem neuen Buch komplett begeistern können. Er ist ein wahrhaftiger Meister im Erzählen und seine Figuren sind so von Herzen liebevoll beschrieben, dass das Lesen Vergnügen bereitet neben allem Traurigen im Buch. Im Nachwort widmet Rinke sein Buch auch den 15 Kindern, die 2009 vor der Küste Lanzarotes ertrunken sind. Mehr ist zu diesem Autor nicht zu sagen/zu schreiben. Außer vielleicht, dass noch möglichst viele Bücher folgen mögen.