Wunderschöner Roman

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meggie3 Avatar

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Pedro ist leidenschaftlicher Postbote auf der Insel Lanzarote, er schätzt das handschriftlich geschriebene Wort und die für einige vielleicht etwas altmodische Kommunikationsform des Briefeschreibens. Den durch Smartphone und Emails geschuldeten Veränderungen steht er skeptisch gegenüber, auch wegen seinen nicht unbegründeten Existenzängsten. Pedro kümmert sich liebevoll um seinen kleinen Sohn Miguel, der großer Messi- und Barcelonafan ist. Während sich Pedros Freundin Carlota mehr und mehr in dem Hotel aufhält, in dem sie arbeitet, holt Pedro Miguel von der Schule ab und macht mit ihm Hausaufgaben.
Als Carlota mit Miguel nach einem Unfall mit Pedros Diensthonda von einem Tag auf den anderen nach Barcelona zieht und Pedro zurücklässt, bricht für diesen eine Welt zusammen. Pedro reist nach Barcelona, um Miguel einmal das Erlebnis zu ermöglichen, Messi spielen zu sehen und lernt dabei alte Freunde neu und neue Freunde kennen.

Pedro ist ein sehr sympathischer Protagonist. Generell habe ich die Beschreibungen der Charaktere als ganz besonders gelungen empfunden, da diese viel Tiefe haben. Moritz Rinke lässt sich Zeit mit dem Entwickeln der Handlung, wobei ich den Roman fast wie durch ein unsichtbares Band verbundene einzelne kleine Geschichten wahrgenommen habe. So geht es neben dem Leben in Yaiza und die das Leben dort prägenden Vulkane auch um Möbelstücke, die von Pedros Großvater stammen und deren Herkunft Pedro auf den Grund geht. Er trifft unterschiedliche Personen mit vielen verschiedenen Geschichten. „Der längste Tag im Leben des Pedro Fernández García“ hat mir ausgesprochen gut gefallen. Der Schreibstil ist sehr angenehm und ich konnte beim Lesen richtig in die Geschichte und Szenerie eintauchen. Mir hat der Roman einige entschleunigte Stunden zum Nachdenken beschert. Allen, die sich darauf einlassen mögen, dass die Handlung nicht allzu rasant verläuft, würde ich den Roman um Pedro empfehlen.