Der letzte Pilger

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anett.syring Avatar

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2003 werden in einem Waldstück menschliche Knochen gefunden, die zu zwei Erwachsenen und einem Kind gehören. Kommissar Tommy Bergmann ermittelt in diesem Fall. Es stellt sich heraus, dass es sich um seit 1942 vermisste Personen handelt. Nach Aktenlage könnte es sich um Widerstandskämpfer gehandelt haben. Da der Fall aber keine Priorität hat, wird er abgegeben.
Einige Wochen später wird Bergmann zu einem weiteren Tatort gerufen. Der ehemalige Widerstandskämpfer Carl Oscar Krogh wurde ermordet.
Bergmann hat das Gefühl, dass beide Fälle miteinander verbunden sind und beginnt zu ermitteln. Dabei versucht er, Überlebende zu finden, die ihm etwas zu der damaligen Zeit und den Personen sagen können.
Der norwegische Offizier Kaj Holt will 1945 den Gestapo-Offizier Peter Waldhorst im Militärgefängnis in Lillehammer verhören, um eine Information von ihm zu erhalten. Er will wissen, ob sie im Herbst 1942 den Falschen als Verräter enttarnt hatten. Aber statt zu antworten, fragt Waldhorst ihn nach einer sehr bekannten Stadt in Galizien, was Holt sehr aufwühlt. Holt kommt mit seinem Leben nach dem Krieg nicht klar und wird kurze Zeit später erschossen in seiner Wohnung aufgefunden. Es sollte nach Selbstmord aussehen. Aber daran zweifelt Kriminalinspektor Persson. Trotzdem schreibt er seinen Bericht in diesem Sinne, weil eine übergeordnete Stelle das so will. Allerdings schickt er den angeblichen Abschiedsbrief an Holts Frau, falls es doch nicht seine Schrift sein sollte.

In den Kriegsjahren spielt die Widerstandskämpferin Agnes Gerner eine wichtige Rolle. Sie wird in Nazikreise eingeschleust und begibt sich damit in Lebensgefahr. Sie verlobt sich mit dem Nationalsozialisten Gustav Lande und wird eine Art Mutter für seine Tochter.

Die Geschichte spielt abwechselnd in Schweden und Norwegen, im Jahr 2003 und in der Zeit von 1939 – 1945, was aber durch die Kapitelüberschriften gut sichtbar ist. Die Kapitel sind meistens recht kurz gehalten und lassen sich flüssig lesen. Man muss sich nur schnell wieder auf die unterschiedlichen Zeiten und Orte einstellen.
Es ist ein wahnsinnig spannendes Buch, das man kaum aus den Händen legen kann, auch wenn mich persönlich die verschiedenen Nationalitäten der Personen etwas verwirrt haben und dadurch die Geschichte für mich etwas kompliziert war.
Die Zusammenführung der Geschehnisse am Ende war dann doch überraschend.
Das Cover ist etwas düster aber passend zu Geschichte und gefällt mir sehr gut.