Der letzte Pilger – Spannende Mörderjagd durch verschiedene Zeitebenen

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nicky_g Avatar

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Rezension zum Hörbuch

Carl Oscar Krogh wird 2003 in seinem Haus von seiner Haushälterin ermordet aufgefunden. Tommy Bergmann wurde wenige Wochen vor dessen Tod zu einem Einsatz gerufen, bei dem man menschliche Knochen gefunden hat, die seit ungefähr 60 Jahren vergraben sind. Gibt es einen Zusammenhang zwischen den beiden Fällen? Tommy vermutet es und gräbt sich immer mehr in die Vergangenheit, in der Norwegen zersetzt war von Nazikollaborateuren. Was hatte Carl Oscar Krogh damals zu schaffen?

Es wird zwischen den beiden Zeitebenen (2003 und 1945) hin- und hergesprungen und das zuweilen recht schnell, so dass man aufmerksam zuhören muss. Das ist am Anfang etwas verwirrend, weil man sich nicht nur mit den Zeiten, sondern auch mit den Namen anfreunden muss. Dies führt aber überraschende Wendungen mit sich.

Die Beschreibung der Charaktere gefällt mir sehr gut, weil sie mit allen ihren guten und schlechten Eigenschaften dargestellt werden, so dass niemand in eine Schublade gesteckt werden kann. Vielseitig und facettenreich wie im wahren Leben werden die Figuren gezeichnet.

Die Stimme des Sprechers ist recht angenehm zu hören, allerdings sind die Interpretationen der weiblichen Personen nicht passend, weil sie dann etwas platt wirkt. Anders ist es bei den männlichen, die tief und rau eine Sprache bekommen. Dies ist manchmal ein wenig zu kratzig, so dass es unangenehm wird.

Mit fortlaufender Geschichte werden die Zeitebenen immer mehr miteinander verknüpft. Der Hörer wähnt sich im Vorteil gegenüber der Ermittler, die sich mit dem Tod von Krogh auseinandersetzen müssen. Allerdings weiß man, dass noch viel im Dunklen liegt, dass noch nicht alle Motive und Taten aufgedeckt worden sind.

Das Ende präsentiert sich komplex, aber alle losen Fäden werden schließlich aufgegriffen. Die überraschende Wendung ließ mich verblüfft zurück und gab mir das Gefühl, mal wieder einen vielschichtigen Krimi mit geschickt verflochtenen Handlungssträngen gehört zu haben.