Berührendes Porträt

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quincyliest Avatar

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Robert Seethaler erzählt in seinem neuen, nur knapp 130 Seiten langen Roman über das Leben des berühmten Komponisten Gustav Mahler. Es geht weniger um das Leben Mahlers als Musiker, sondern vielmehr um den Menschen Mahler. Seethaler beleuchtet die sozialen Beziehungen Mahlers, bspw. zu seiner Frau Alma, aber auch der frühe Tod seiner kleiner Tochter spielt eine Rolle.
Der Ton in diesem kurzen Roman ist eher nachdenklich und auch melancholisch. Mahler befindet sich auf seiner vermutlich letzten Reise, auf einer Überfahrt vom Amerika nach Europa. Sein Gesundheitszustand ist fragil. Er reflektiert über sich selbst und blickt auf sein Leben zurück.
Zweifelsohne zeigt sich auch in diesem Roman das große erzählerische Können Seethalers, aber insgesamt wirkt die Handlung auf mich atmosphärisch und auch fragmentarisch, das Bild über die Person Mahler bleibt recht unvollständig. Dies ist natürlich Kritik auf hohem Niveau, denn Seethaler gehört mit Sicherheit zu den großen Autoren unserer Zeit.