Besonders

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annikahapunkt Avatar

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Queer, kurzweilig und unglaublich eloquent ist dieses Buch. Jeder Satz ist wunderbar ausgeschmückt, damit die Geschichte illustriert wird, aber nicht so sehr, dass es gestellt wird. Für mich bestand dieser Krimi aus vielen Prämieren. Weder hatte ich jemals ein Buch in der Hand, welches in Israel spielt, noch eines mit fast ausschließlich queeren Protagonist*innen. Und auch ein schwuler Privatdetektiv als Hauptfigur war etwas neues für mich. Es war unglaublich cool, in eine so "neue" Welt einzutauchen mit dubiosen Unternehmern, Teenagern und der reichen Oberschicht Israels, mit Verbindung, welche erst nach und nach offengelegt werden und mit einem kratzbürstigen Ermittler, der das Schaubild eines Antihelden ist. Oded Chefer hat mein Herz vor allem dadurch erobert, dass er oft unsicher und peinlich ist und auch teilweise irgendwie fehl am Platz. Fettnaversucht er so gut es geht zu vermeiden, aber leider schafft er es doch eher schlecht als recht. Immer wieder zeigt er seine Außenseiter-Seite und ist auch eigentlich ziemlich unsympathisch mit seinen zickigen und unbedachten Bemerkungen und der Selbstzentriertheit.
Bis zum Ende des Buches hat mich die Geschichte gefesselt und vor allem die Sprache hat das Buch noch mal um einiges besser gemacht (auch wenn kein Mensch zu Konsum von Kokain "eine Linie ziehen" sagt).
Eines der besten Bücher in diesem Jahr.