Der letzte Schrei!

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myshell Avatar

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Schon das Cover des Kriminalromans "Der letzte Schrei" lässt einen nicht so richtig los. Etwas verrucht, etwas retro und gleichzeitig so modern.
Man möchte auch gleich losmarschieren und sich einen roten Lippenstift kaufen.

Doch auch der Inhalt lässt sich nicht so recht in eine Schublade packen.
Ich weiß nicht, wie genau Yonatan Sagiv, der israelische Autor, es geschafft hat, aber er hat ES geschafft.
Einen so spannenden, wie brandaktuellen Kriminalroman zu veröffentlichen, der uns in das Tel Aviv der Neuzeit katapultiert, in eine Szene, die mir bisher gänzlich unbekannt war. Doch umso wichtiger, dass es passierte.
Neben der wirklich spannenden Geschichte um ein Teenie Mädchen, was das neue IT Girl in Telaviv zu werden scheint und deren Verstrickung in verschiedenste Milieus und kriminelle Machenschaften, macht Sagiv so ganz nebenbei alles richtig, was es richtig zu machen gilt: Das Schaffen spannender und nicht zu kurz kommender Nebencharaktere, Veranschaulichung von Klassismus und der in Israel nie endenen Debatte von Juden und Arabern, das Sensibilisieren von Sprache und natürlich einen intimen Einblick in die queere Community.
Ich bin völlig begeistert und kann nur jedem sagen: Dieses Buch ist "Der letzte Schrei"!