Rezension zu 'Der letzte Schrei'

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Das Buch 'Der letzte Schrei' von Yonatan Sagiv macht mit einem wirklich schönen Cover auf sich aufmerksam. Es zeigt einen herausgedrehten Lippenstift, an dem seitlich Blut herunterläuft. Auch wenn man den Schutzumschlag des Buches abnimmt, ist es in einem schlichten Weiss gehalten, den Buchrücken ziert eine schöne Neonschrift.

Oded „Wühlmaus“ ist alles andere als der typische, verstaubte Detektiv. Er lebt und arbeitet in Tel Aviv, verguckt sich immer in die falschen Männer und will endlich in die High Society einsteigen, um auf die richtig guten Partys zu kommen.

Hierfür scheint sein neuer Fall geradezu perfekt zu sein: er soll herausfinden, warum die Fünfzehnjährige Carine nun doch kein Popstar mehr werden möchte und kurz davor ist, ihre Karriere an die Wand zu fahren, bevor sie so richtig begonnen hat.

Dann kommt noch ein weiterer Fall dazu – eine junge Transfrau und Bekannte von Oded verschwindet spurlos..

Ich hatte bei dem Buch leider ziemlich große Probleme reinzukommen, ich bin mit dem Schreibstil einfach nicht warm geworden. Trotzdem war mir Oded als Protagonist sehr sympathisch, eben weil er nicht der Norm entspricht. Die Sprache ist oft vulgär und politisch inkorrekt, was mir persönlich sehr gefallen hat. Es kommt nicht oft vor, dass man beim Lesen eines Kriminalromans lachen muss.
Auch die anderen, größtenteils queeren Personen habe ich ins Herz geschlossen.
Zudem habe ich viel über die offene und tolerante israelische Gesellschaft gelernt.
Super finde ich, dass der queeren Community auch in einem Kriminalroman Raum gegeben wurde. Bücher in dieser Kombination habe ich bisher noch nicht gelesen.